Der Verein

Unser Verein hat die juristische Rechtsform eines nicht eingetragenen Vereins; er führt den Namen "Altenhagen weltoffen" und hat seinen Sitz in Bielefeld Altenhagen. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke, er ist selbstlos tätig.

 

Der Vorstand

    Hedda Kagelmacher                    Ulrike Bentrup                           Marianne Quin                      Jan Scholten                              Fritz Rau                                                                                                                                                                                                                                                          

Fünf Jahre Altenhagen weltoffen

5 Jahre Altenhagen weltoffen
Vor 5 Jahren wurde der Verein Altenhagen weltoffen gegründet, damals mit dem Zusatz „und hilfsbereit“, Julia Jorkewicz wurde 1. Vorsitzende. Es war das Jahr 2015, der Krieg in Syrien ging ins  4. Jahr und es kamen viele Geflüchtete bis nach Deutschland, laut Schätzungen zwischen 650.000 und 1,1 Mio. Davon wurden Ostwestfalen mehr als 26.000 zugewiesen, der Stadt Bielefeld knapp 3.400.
In Altenhagen fing alles mit einem Trampolin an: es ist Frühjahr 2015  und Familie Jorkewicz aus Altenhagen will das Spielgerät für die Kinder aufbauen. Das sehen zwei Männer und bieten spontan Hilfe an. Man verständigt sich mit Gesten, denn die neuen Nachbarn können kein Deutsch. Sie sind Flüchtlinge vom Balkan und wohnen in den damals noch leerstehenden Häusern der BGW. Sie sind hilfsbereit und erhalten schnell selbst Hilfe. Julia Jorkewicz aktiviert ihr Netzwerk, öffnet ihre Garage und bietet Second-Hand-Sachen an, kostenlos für die Flüchtlingsfamilien. Die Nachbarin gegenüber näht Gardinen, ebenfalls aus reiner Hilfsbereitschaft. Annette Echterhoff erinnert sich: „Die hatten ja gar keine Privatsphäre!“ Ein Kreis von Interessierten trifft sich in der AWO, in der Kirche. Im August geht der Deutschunterricht los, der Heimatverein stellt die Heimatstube zur Verfügung. Die wird schnell zu klein, weil die Nachfrage größer wird. Man zieht in den großen AWO-Raum um, später kommt eine Kinderbetreuung dazu. Im September 2015 herrscht großes Gedränge im AWO-Haus: Altenhagener und Geflüchtete begegnen sich bei einem Kennenlern-Nachmittag. Verständigung? Kein Problem, es klappt mit Lächeln, Kaffeetrinken, etwas Englisch oder Italienisch und mit Händen und Füßen.
Der Verein in Altenhagen betreute 2015/2016 elf Familien und 18 alleinreisende junge Männer. Auch nachdem die Zahl der Flüchtlinge in den Folgejahren deutlich zurückging, blieb die Zahl derjenigen, die in Altenhagen unterstützt wurden, lange konstant. Da alles neu ist für die Angekommenen, wird Hilfe bei Behördengängen und Arztbesuchen gebraucht, Briefe müssen übersetzt und erklärt werden, es herrscht Bedarf an Kleidung, Haushaltsgegenständen und Möbeln. Aber ‚Altenhagen weltoffen‘, wie der Verein ab 2017 heißt, möchte auch Menschen zusammenbringen: viele Informationsveranstaltungen und Feste werden organisiert. „Persönliche Begegnungen sind das beste Mittel gegen Vorurteile“, weiß Hedda Kagelmacher, Vorsitzende seit 2017.
Die vorerst letzte öffentliche Veranstaltung fand in diesem Jahr am 2. März statt in Kooperation mit der Grundschule Altenhagen. Danach schränkte das Coronavirus die Tätigkeiten deutlich ein. Das AWO-Haus, in dem der Deutschunterricht und viele Veranstaltungen stattgefunden haben, ist geschlossen. Aber das Netzwerk funktioniert nach wie vor gut. Fragen werden per WhatsApp, Telefon oder Email beantwortet, Behörden und Institutionen kontaktiert, Möbel mit Maske transportiert und vor Türen gestellt. Und Ute Meyer, die Chefin der Kinderbetreuung, hatte die tolle Idee, in der WhatsApp-Gruppe den Kindern kleine Rätselfragen zu stellen. Die Kinder haben begeistert mitgemacht und eins hat sogar eigene Rätsel mit Hilfe seiner Mutter rumgeschickt.
Seit Ende Mai läuft auch das Lädchen wieder - mit Hygienekonzept: unten am Eingang Hände desinfizieren, Maske tragen und max. 2 Leute oben im Lädchen. Den restlichen November ist es natürlich geschlossen. Und wie geht es weiter? Möglicherweise mit Deutschunterricht online, das wird gerade getestet.